Casinos und Glücksspiel in Österreich

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Casinos und Glücksspiel in Österreich 2018-02-27T14:52:40+00:00

Öffnungszeiten

An folgenden Tagen sind, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, die Casinos in der Bundesrepublik Deutschland geschlossen:

    • Karfreitag, wobei am Gründonnerstag nur bis 24 Uhr Einsätze getätigt werden dürfen.
    • Tag der Deutschen Einheit (17. Juni)
    • Volkstrauertag (nur in Baden-Baden wird gespielt)
    • Buß- und Bettag, wobei für die Gäste des Vortages um Mitternacht Spielschluss ist. Nur Bad Dürkheim ist offen.
    • Totensonntag (eine Woche vor dem ersten Advent). An diesem Gedenktag bieten nur die Casinos in Bayern die Möglichkeit, zu gewinnen und zu verlieren.
    • 24. und 25. Dezember

Außerdem ruht zu Fronleichnam der Spielbetrieb in Bad Kissingen, Bad Reichenhall, Bad Wiessee, Baden Baden, Bad Homburg, Garmisch-Partenkirchen, Konstanz und Lindau. In diesen Orten, ausgenommen in Bad Homburg, sind Roulette, Black Jack und Baccara auch zu Allerheiligen, also am 1. November, verboten. Ebenso in Bad Neuenahr (bis 20 Uhr). Bad Dürkheim
verschmäht Fortuna einen Tag später, zu Allerseelen, von 13 bis 20 Uhr. Am 1. Mai gesperrt: die bayerischen Casinos, Bad Homburg und Berlin. Wobei es in Bayern an den Croupiers liegt, ob sie sich erholen wollen. Das Gesetz bestimmt: »Die Direktion der Spielbank kann den Spielbetrieb am 1. Mai mit Zustimmung der Gemeinde unter der Voraussetzung eröffnen, dass die zur Durchführung erforderlichen Arbeitnehmer sich freiwillig zur Arbeitsleistung bereit erklären«.

Die Casinos von Bentheim und Bad Zwischenahn sind auch am 23. Dezember zu. An folgenden sechs Terminen wird in Österreich keine Kugel geworfen und kein Kartenschlitten geleert:
Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag (bis 19 Uhr),
Allerheiligen, Allerseelen und am 24. Dezember.

Die Spielbanken der Bundesrepublik offerieren das Glück zu unterschiedlichen Zeiten:
Ab 14 Uhr (in der Regel bis 2 Uhr früh) geöffnet: Bad Bentheim, Bad Dürkheim, Bad Harzburg, Bad Neuenahr, Bad Pyrmont, Bad Zwischenahn, Baden-Baden,
Hittfeld und Konstanz.
Ab 15 Uhr (in der Regel bis 3 Uhr früh) geöffnet: Bad Aachen, Bad Homburg, Bad Kissingen, Bay Oeynhausen, Bad Reichenhall, Bad Wiessee, Berlin, Bremen, Garmisch-Partenkirchen, Hannover, Hamburg, Hohensyburg, Lindau am Bodensee, Saarbrücken, Travemünde und Wiesbaden.
Ab 17 Uhr: Westerland-Sylt

Die exklusiven Baccara-Partien sind von der Sperrstunde nicht betroffen. Sie dürfen in Bad Neuenahr (ab 18 Uhr), in Baden-Baden (ab 15 Uhr), in Berlin (ab 21
Uhr) und Saarbrücken bis sechs Uhr früh dauern. In Bad Homburg (ab 19 Uhr), Garmisch-Partenkirchen und Hamburg machen die 312 Karten sogar bis 7 Uhr die Runde.

Eine Kuriosität: Bad Bentheim trägt der steigenden Beliebtheit von Black Jack bis zum Morgengrauen Rechnung. Bis sieben Uhr früh (ab 17 Uhr) dürfen Karten-Freaks
»Ziehen«, sich »verkaufen« oder »bleiben«. In Deutschland existieren zwei Saison-Casinos, die nur zwischen Mai und September täglich (20 bis 2 Uhr) Roulette und Black Jack anbieten: Borkum und Norderney. Die Automaten laufen allerdings an der Nordsee das ganze Jahr von 11 bis 23 Uhr bei freiem Eintritt. In Österreich ertönt das »Faites vos jeux« allgemein ab 16 Uhr. Badgastein und Kitzbühel haben vom 25. Dezember bis 31. März sowie vom 1. Juli bis 30. September Saison.

Monte Carlo

Das legendäre Casino von Monte Carlo (Wahrzeichen: der grüngoldene, zwiebelförmige Turm) zehrt schon nach dem Frühstück von seinem vergangenen Zauber.
So früh macht in Europa keine andere Spielbank auf. Nämlich um 10 Uhr. Die Tableaus können dann durchgehend bis vier Uhr früh gepflastert werden.
Auch der Zweite Weltkrieg tat dem permanenten Klick-Klack keinen Abbruch. Von der russischen Gräfin Kisselew sagte man 1832, sie riskiere ihre Barschaft jeden Tag nur einmal – von
morgens elf bis abends elf. Sie ist in Fjodor M. Dostojewskis berühmtem Roman »Der Spieler« die exzentrische Großmutter, die auf ihre alten Tage völlig unerwartet
von der Spielbesessenheit gepackt wurde. Das bedeutendste Casino Belgiens, in Ostende, erwartet seine Gäste jeden Tag ab 16 Uhr. An Wochenenden, außerdem in den Sommermonaten Juli und August, schon ab 15 Uhr. Keine Sperrstunde hemmt das nicht ungefährliche Vergnügen. Die Croupiers werkeln, bis der letzte Gast geht. Wobei in der früheren Sommerresidenz des belgischen Königshauses »jeder Tag« wörtlich zu verstehen ist. Die Spielbank verordnet sich und ihren Besuchern keine Rast, macht keinen Abend dicht.

Casinos gibt es in ganz Europa

Casinos sind hoffähig geworden. Es gibt nur noch wenige weiße Flecken in Europa, also Länder ohne Roulette, Black Jack und Baccara. In den USA, wo derzeit nur in Nevada und New Jersey Casinos bestehen, wollen jetzt mehrere Bundesstaaten das Glücksspiel erlauben. Zum Beispiel Florida und Minnesota«, erklärte Direktor Gerhard Skoff Oahrgang 1941) von den Österreichischen Spielbanken am 23. Mai 1985 in München. Er stellte in den noblen » Torggelstuben « des Party-Königs Gerd Käfer das Kreuzfahrtschiff »Sea Goddess II« vor. Auf dieser Luxus-Yacht (Preis pro Woche je Passagier: ab 11390 Mark) tragen die »CasinosAustria « mit Black Jack und Automaten zum Unterhaltungsangebot bei. Kein Zweifel: Die Casinos haben inzwischen auch die Weltmeere erobert.

Auch die Schweiz will mitmischen

Und sogar in der Eidgenossenschaft ertönt der Ruf nach Fortunas Hallen immer lauter. Der Ständerat setzte am 19. September 1984 mit 20· 15 Stimmen im Bundesrat eine Motion (einen parlamentarischen Antrag) durch. Demnach soll Artikel 35, Absatz 1, der Bundesverfassung abgeändert werden. Denn seit 1874 gilt: »Die Einrichtung und der Betrieb von Spielbanken sind verboten«. Aber es darf in rund 20 Kursälen Boule (Roulette mit nur neun Zahlen) gespielt werden. Höchsteinsatz seit
1958: fünf Franken. Diese Regelung finden der Schweizerische Fremdenverkehrsverband und sieben weitere Tourismus-Organisationen heute unerträglich. Sie fordern zehn ganzjährig geöffnete Casinos für alle international üblichen »grands jeux«: Roulette, Black Jack, Baccara, Chemin de fer und Spielautomaten.
Eines der Hauptargumente: Warum sollen jährlich 250 Millionen Franken in die ausländischen »Rouge et noir«-Salons Bregenz, Campione, Divonne, Evian, Konstanz und Lindau fließen? Dieses Geld könnte doch eben so gut in der Schweiz verspielt werden.

Österreich lässt spielen

In einer Studie des Fremdenverkehrsverbandes werden die Vorteile von Casinos in den schillerndsten Farben geschildert: Das Tourismus-Aufkommen wächst, bessere Infrastruktur und Arbeitsmarktlage, längere Saison, ein kaufkräftigeres Gästepotential. Weshalb die eidgenössischen Tourismus-Experten gerade jetzt so massiv für »Faites vos jeux« (Bitte, das Spiel zu machen) eintreten, liegt klar auf der Hand: Sie möchten am weltweiten Glücksspielboom mit profitieren. Ob ihre Rechnung aufgeht, darüber kommt es vermutlich zu einer Volksabstimmung. Die Fremdenverkehrswirtschaft ist für ein positives Votum bereits gerüstet. Sie läSSt sich schon seit 1982 von Dr. Leo Wallner Oahrgang 1935) beraten, dem charmanten Wunder-Jungen und blonden Saubermann aus Wien.
Vor ihm hatten die rot-weiß-roten Roulette-Etablissements, von einer ominösen kanadischen Holding betrieben, das »Image eines asiatischen Wanderbordells« (die Wiener Tageszeitung »Kurier«). Croupiers und Spieler betrogen gemeinsam die Hasardstätten, trieben sie in den Bankrott. Da erschien Super-Leo im zwielichtigen Milieu. Der 1,90 Meter große Sohn eines Holzhändlers und promovierte Wirtschaftswissenschaftler, damals 32 Jahre jung, betrat am 1. Januar 1968, um 17 Uhr, erstmals ein Casino. Als Generaldirektor und Alleinvorstand der neu gegründeten »Österreichischen Spielbanken AG«.
Bis dahin schrieb Dr. Leo Wallner Reden für den ÖVP Bundeskanzler Josef Klaus. Der Regierungschef war bestürzt, als er vom Berufswechsel seines Mitarbeiters erfuhr: »Das enttäuscht mich nicht weniger, als hätte ich gehört, dass Sie auf die Kärntnerstraße gehen«.

Wallner baut groesste Spielbankkette der Welt auf

Die Kärntnerstraße galt in Wien als Synonym fürs älteste Gewerbe der Welt, als Tummelplatz der Prostitution. Bevor »Leo gegen den Rest der Welt« (Playboy) antrat, überwand der Katholik und überzeugte Konservative erst einmal seine Flugangst. Der Mathematik-Mensch, (»Für mich leben alle Zahlen, ich lebe in den Zahlen«), jettete nach Las Vegas, stellte sich in Jeans und Turnschuhen als verkrachter Student bei einer Croupierschule vor. Im Blitz-Tempo von sechs Wochen erlernte der Traditionalist aus Amstetten (Niederösterreich) die Geheimnisse, Tricks und Finessen der Gambling-Zunft. Wallners »Casinos Austria« sind heute das erfolgreichste Unternehmen der Alpenrepublik und die größte Spielbankenkette der Welt. Nicht nur zu Lande. Auch
auf dem Wasser und bald in der Luft. »Denn ob Sie ein Spielchen in Istanbul oder Zandvoort wagen. Ihr Geld auf einem Karibik-Dampfer oder in Budapest verjubeln, auf Teneriffa die 17 setzen oder im griechischen Mont Parnes (bei Athen) alle roten Zahlen belegen – die Österreichische Spielbanken AG kassiert mit. Ob als Alleinbetreiber oder Gesellschafter, als Umsatzbeteiligter oder freier Mitarbeiter.

Mit 4 Regeln zum Erfolg

“Das glückliche Österreich heiratet nicht mehr, sondern spielt. Genauer gesagt: lässt spielen. Und das Glück hat in der liberalsozialistischen Alpenrepublik einen Namen: Dr. Leopold Wallner”, beschrieb das Herren-Magazin »Penthouse« den traumhaften Aufstieg des sportlichen Casino-Generals.
Wie der elegante Leo das geschafft hat? Mit Ideen und einer neuen Casino-Philosophie. Seine Regel Nr. 1: Das Glücksspiel müsse »entdämonisiert« und zu einem »Geschäft mit der gebremsten Leidenschaft« werden. Regel Nr. 2: Die Kugel rollt ehrlich und nobel. Regel Nr. 3: »Nur die geschorenen, nicht die geschlachteten Schäfchen kommen wieder«.
Regel Nr. 4: »Ich will unter keinen Umständen an Selbstmorden und spektakulären Konkursen schuld sein«.
Daher: »Wir nehmen Einfluss, damit das Spiel für den Durchschnittsgast nicht gefährlich wird. Ohne Rücksicht auf geschäftliche Interessen und auf Gewinnorientierung«.
Casinos als Dienstleistungsunternehmen besonderer Art, als Spielwiesen der Freizeitgesellschaft. Bring your family zum »gemütlichen Aderlass« (Der Spiegel).

Weltweiter Siegeszug von Österreich aus

»Aus dem einstigen Reservat einiger großer, stets Kopf und Kragen riskierender Gewohnheitsspieler muss ein heiterer Rendezvous-Platz vieler kleiner Gelegenheitsspieler werden, die sich dann und wann einen netten Abend gönnen«, hatte sich der elegante Manager vorgenommen. Dr. Leo Wallner machte Casinos salonfähig, passte sie architektonisch ihrer landschaftlichen und kulturellen Umgebung an. Er versah sie mit dem Timbre der Harmlosigkeit: »Man muss kein Spieler sein, um sich bei uns wohl zu fühlen«. Diese Philosophie, verbunden mit enormen Zuwachsraten der österreichischen Betriebe, verwunderte und begeisterte ausländische Konzessionäre und Regierungen. Am 1. Oktober 1976 begann Dr. Wallners weltweiter Siegeszug. Er hatte seinen ersten Kooperationsvertrag fürs holländische Casino Zandwoort, das an diesem Tage eröffnet wurde. Heute fürchten Mafiosi in Atlantic City, Las Vegas und San Remo den international flexiblen Super-Leo wie der Teufel das Weihwasser. Der Wunder-Knabe mit viel Fingerspitzengefühl vermasselte ihnen den schwimmenden Karibik-Markt und ist dabei, sich in Kanada und China zu etablieren. Der freundliche und zugleich höflich-distanzierte »General« kommandiert auf allen sieben Meeren (bisher) 30 Schiffs-Casinos.

Leise Slots auch im Flugzeug

Er lässt in Wien handliche, geräuscharme Automaten für Großraum-Jets entwickeln: Einen Roulette-Apparat und eine Spezial-Slotmachine, mit denen sich Passagiere auf Langstrecken bequem auf ihrem Sitz die Zeit vertreiben sollen. Der Fluggast erhält auf Wunsch ein drahtloses Gerät quasi wie die Kopfhörer fürs Boardprogramm. Er kann sein Spielkapital mit einer Kreditkarte abrufen, bestimmt per Knopfdruck seinen Einsatz pro Spiel. Die Maschine ist so konstruiert, dass sich der Sitznachbar nicht als Kiebitz betätigen kann. Schließlich wirft der Automat über Gewinne eine Bescheinigung aus. Das Geld wird an jedem Schalter der Fluggesellschaft ausgezahlt. Dr. Leo Wallner beschränkt in Österreich seinen Kontakt zur Bevölkerung keinesfalls auf grüne Tableaus. Die »Casinos Austria« unterstützen den Fremdenverkehr, mehr als 2000 Einzel- und Mannschaftssportler, die SOS-Kinderdörfer und soziale Aktionen (wie »Licht ins Dunkel«). Sie sponsern Kulturveranstaltungen wie die Bregenzer Festspiele und den Steirischen Herbst, fördern Tennis- und Golfturniere, zeichnen gastronomische Leistungen mit der »Goldenen Roulettekugel« aus. Dreimal dürfen Sie raten, wer den Verein »Anonyme Spieler« subventioniert? Richtig, der Dr. Leo Wallner, der Patriot. Er bleibt in seinem Büro am Dr. Karl Lueger Ring 14 und lässt sich nicht abwerben. Auch wenn andere Gesellschaften seine Leistungen mit der zehnfachen Höhe seines derzeitigen Netto-Gehaltes honorieren wollen.